Freitag, 27. Oktober 2006
dear best of all, missing you already... love, fortune
Aber der ist doch noch gar nicht weg, dachte die Hauptstadtkatze, als sie Glückskeks wie ein Trauerklößchen rumsitzen sah. Was soll das nur werden, wenn der fast den ganzen November weg ist.. Das wird der meisterwartete Dezember der Welt sein. Garantiert. Jede Wette. Hundert pro.

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Freitag, 20. Oktober 2006
never enough of the best in your life...
"Jetzt isser mal wieder wech, Hauptstadtkatze", sagte Glückskeks und guckte der Hauptstadtkatze zu, die auf der Dachterasse die ersten roten und gelben frisch hereingewehten Blätter jagte. "Jetzt isser wech, aber nur für ein paar Tage, und nicht ohne vorher noch mal schnell anzurufen, und von dort eine SMS zu schicken... und nicht zu vergessen die Stunden, die wir am Tag vor der Abfahrt noch miteinander verbracht haben, wobei der Job eine willkommene Zudecke war für das Reden, das Kaffeetrinken, das Lächeln und Lachen und gemeinsame Anspielungen machen..." Die Hauptstadtkatze fühlte sich seltsam.. es machte wirklich sehr viel Spaß, mit diesen komischen Blättern zu spielen, aber gleichzeitig dachte man an den Regen und den Nebel und die geschlossene Dachterrasse für Monate, die auf Katzen und Menschen zukamen. "Und irgendwie ist es seltsam", sagte Glückskeks. "Es hat wirklich total viel Spaß gemacht an diesem Tag, aber ich frage mich, warum ich dann immer nur an den einen blöden Spruch von ihm denke, und jetzt schon daran, wie lange er bald weg sein wird..." Hauptstadtkatze und Glückskeks seufzten unisono, die eine etwas leiser, die andere etwas lauter, und jagten weiter den Zielen in ihrem Leben nach.

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Dienstag, 10. Oktober 2006
imagine this, says fortune
"Imagine me still loving you after all you've put me through.. well I can't help it, I just doooooo.....", trällerte Glückskeks vor sich hin. Ach du gute Güte, Patsy Cline ist mal wieder dran, dachte die Hauptstadtkatze. Was rechtfertigt nun Patsy Cline? Sie rollte sich auf dem Bauch von Glückskeks zusammen, die leicht übernächtigt auf dem alten Sofa hing. "Boah beeil dich mal und leg dich hin, deine Pfoten tun weh", sagte Glückskeks, aber sie war schon wieder tief in Gedanken von der Art, die Pfoten nicht erreichen konnten. "Wenn ich ja abends nicht soviel rumsurfen würde im Netz, würd ich ja nicht dauernd auf dieser Couch rumlungern... aber es ist halt gar zu interessant in letzter Zeit. Da gibt es doch tatsächlich Länder auf der Welt, oder Teile von Ländern, von denen ich noch nix gehört hab in meinem ganzen Leben. Und Volksgruppen, die mir überhaupt nie in die Quere gekommen sind. Und dann stolpert man im Netz eines Abends über eine kleine Nachricht von so einem Angehörigen so einer Volksgruppe aus so einem Land hinter den sieben Bergen, bei den sieben Zwergen, und allein dadurch, daß man darauf antwortet, tritt man eine Lawine los... und ehe man sichs versieht, ist man fasziniert von den Erzählungen, die da von 5000 km weit her kommen, von Problemen, von denen man noch nie gehört hat, davon daß man einem andern Menschen mal über die Schulter gucken darf dabei, wie er ein so wild anderes Leben lebt, daß man es sich gar nicht vorstellen kann. Und dann sitzt man plötzlich da und realisiert, der versteht einen ja ziemlich gut, egal wie anders er ist, irgendwo sind wir doch alle gleich. Und man merkt, da sitzt am anderen Ende ein junger, gutaussehender Mann, tall, handsome, starry-eyed, der sich vielleicht ein bißchen Hoffnungen macht, daß dies mal über einen netten Chat am Abend hinausgeht, ein Mann, der so wildfremd ist und gleichzeitig manchmal in meinen Kopf hineinsehen kann.. und man bekommt ein klein bißchen schlechtes Gewissen, denn ach, mein ferner Prinz der Hochebenen, du bist tall and handsome and young, aber da ist doch immer noch dieser alte zynische Zirkusdirektor, viel zu dünn, viel zu verbittert, in den Augen keine Sterne mehr, oder doch viel zu selten, but he's always had my foolish heart right in the palm of his hand... wenn ich ihn tagelang nicht sehe und mein Herz vielleicht sogar ein kleines bißchen hinübergezogen ist in ferne Länder mit Bergpässen und wilden Landschaften und stolzen Kriegern, dann reicht ein Lächeln von ihm, um zu wissen, wo mein Herz sich immer noch zuhause fühlt, dann halte ich seine Hand beim Händedruck unwillkürlich ein bißchen länger fest und er fragt sich laut, warum denn alle, alle Frauen kalte Hände haben, nur der Glückskeks nicht.. und wenn wir dann endlich wieder die Zeit finden, zusammenzusitzen und in Ruhe zu reden, dann macht mich das so froh, daß ich noch tagelang nachstrahle, daß die ganze Zirkuscrew sich wundert, warum ich denn so gut gelaunt bin.. und so zynisch er auch ist und so abgebrüht, keiner kann mir erzählen, daß er nicht auch gesprüht hat, daß er nicht auch gelacht hat und sich wohlgefühlt... ach, was ist nur los in meinem kranken Kopf, daß ein Prinz aus 1001 Nacht, der mich umwirbt, who's smitten by me, keine Chance hat gegen den besten von allen, den zynischsten von allen, den verschlossensten von allen... so for what it's worth to you, it doesn't matter what you might do, I'll still be waiting and loving you, imagine that... ain't that a laugh...." Da gibt es gar keine Möven, dachte die Hauptstadtkatze. Was gibt es da eigentlich... Glückskeks versuchte, sich ein bißchen so einzurollen wie das bei der Hauptstadtkatze immer so kuschlig aussah, und noch ein Mützchen voll Schlaf zu bekommen, und anstatt auch vor sich hin zu summen, schnurrte die Hauptstadtkatze ein bißchen vor sich hin, um Glückskeks das Einschlafen zu erleichtern.

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