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Montag, 1. Mai 2006
fortune: can lift you up or beat you down
glueckskeks, 06:18h
"Meinst Du, ich kann jetzt wegen der Zeitverschiebung nicht schlafen, die der beste von allen grade erlebt? Hihi", kicherte Glückskeks. Der Hauptstadtkatze waren Uhrzeiten von jeher egal, denn eine in einer WG verbrachte Katzenjugend prägt einen fürs Leben. "Oder sind es all die Erinnerungen an die letzten Tage, die ich aufgesogen habe, weil sie jetzt für eine Weile reichen müssen? Oder ist es, weil er vom Flughafen aus, eine halbe Stunde vor Abflug, dann doch nochmal angerufen hat? Egal, ich bin wach, waaach, WAAAAACH!!!" Dann pack doch noch ein paar Kartons, dachte die Hauptstadtkatze. Macht soviel Spaß, sich dazwischen zu verstecken, und auf einigen kann man schon ganz prima in der Sonne liegen. "Aber das irrste war ja wohl der eine Spruch, der von ihm kam, der gibt mir nun wirklich zu denken... als ich ihn mal wieder hochgenommen hatte und er sich beschwerte, er könne das bald nicht mehr ertragen, daß ich ihn immer so niedermache.. das isjawohl komisch. Und ich weiß, bei seinen Scherzen ist immer ein Korn Wahrheit mit reingemischt. Ich ihn niedermachen... ich kann den gar nicht wirklich niedermachen, so hoch wie der in meinem Herzen steht." Die Hauptstadtkatze schaute Glückskeks an und wünschte sich, Glückskeks wäre manchmal von Menschen etwas leichter zu interpretieren und nicht nur von Katzen.
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Sonntag, 30. April 2006
doves, seagulls, raven - fortune is flying high
glueckskeks, 01:27h
"Ach ach ach, Hauptstadtkatze", sagte Glückskeks versonnen, "mit dem Mann, den man liebt, sollte man nicht zu einer Hochzeit gehen..." Die Hauptstadtkatze rollte die Augen, als Glückskeks grade nicht hinsah. "Nein, nicht wie du denkst. Ich bin nicht sentimental geworden oder so. Oder zumindest nicht wegen der Hochzeit, die ja auch nur standesamtlich und daher weniger romantisch war. Aber ich sachs dir, wenn du mit diesem Mann zu einer Hochzeit gehst, dann stehst du da auf dem Standesamt, neben der Fahne, unter dem Bild des Präsidenten, nimmst Haltung an und versuchst extrem feierlich auszusehen. Und dann fängt er an zu erzählen. Zunächst ist alles ganz harmlos. Von seiner Hochzeit, wo die geworfenen Sachen, die sich angeblich nicht auf Reis beschränkten, angeblich Vögel anlockten. Tauben." Tauben?? Die Hauptstadtkatze merkte auf und ließ Glückskeks' Redeschwall nicht wie sonst an sich vorbeiziehen. "Und die Tauben haben angeblich alles vollgekackt. Und dann fängt er an, mit ernstem Gesicht, unter dem Bild des Präsidenten, von den Tauben zu erzählen, die so ungehemmt alles vollkacken. Krähen dagegen, ja Krähen, die tun das im geheimen. Die hat man selten kacken sehen. Die genieren sich ein bißchen. Krähen sind eigentlich doch viel liebenswerter... und ich stehe da und bin mal wieder sprachlos ob der Abgründe, die sich auftun im Hirn dieses Mannes und weiß doch gleichzeitig, daß ich gleich losprusten muß. Und weiß auch, daß es jetzt besiegelt ist. Vorher schon mußte ich immer an ihn denken, wenn ich eine Krähe gesehen habe, warum auch immer. Jetzt erst recht. Jetzt denke ich an kackende Krähen. Na toll." Und wo kommen jetzt die Möven vor, dachte sich die Hauptstadtkatze. Wo sind die Möven??
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Donnerstag, 27. April 2006
"now that my soul has been encased, whatever will become of me....", recites fortune
glueckskeks, 23:34h
"Ach was soll nur aus mir werden...", sagte Glückskeks und seufzte sehr tief. Hm, so wies hier aussieht mit den Kartons, wirst du wohl umziehen, dachte die Hauptstadtkatze. Aber nicht in die Hauptstadt, da warst du panischer. "Ich weiß es nicht...", sagte Glückskeks wieder und seufzte noch tiefer. "An Tagen wie diesem jetzt, wo ich ihn in der Nacht besuche und er arbeitet und seine Augen strahlen und er freut sich, mich zu sehen, und wir trinken Kaffee. Ich fahre zu meiner Arbeit und werkele rum, bis ich wieder müde werde, und fahre heim und schlafe ein und träume von ihm. Ich wache auf, weil das Telefon klingelt, und er ist dran, aber das ist mir schon klar, weil ich mir schon den Wecker auf kaum später gestellt hatte in der Hoffnung, er würde dann anrufen. Ich höre wie er sagt, daß wir uns treffen müssen, und sage jaja, natürlich, so selten wie wir uns sehen, und lache. Ich fahre zur Arbeit und er kommt kurz darauf und wir reden und planen und arbeiten und trinken Kaffee und lachen. Und ich sehe ihn von der Seite an und er riecht so gut, daß ich keine blasse Ahnung habe, keinen winzigen Schimmer, wie ich mich überhaupt auf irgendeine Zahl oder ein Wort oder ein Thema konzentrieren kann, denn ich will nur dasitzen und ihn von der Seite ansehen und ihn riechen. Und er fährt bald wieder weg, für eine ganze Woche, aber natürlich, vorher kommt er nochmal vorbei, natürlich. Und ich weiß, er denkt dort an mich, weit weit weit weg. Vielleicht nicht so, wie ich das will, aber er denkt an mich, irgendwie. Und ich immer an ihn. Immer."
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