Montag, 29. August 2005
cookie gets soaked
"und überhaupt, Hauptstadtkatze", schniefte Glückskeks, "wie krank ist das denn, wenn man bei einem Lied der Söhne Mannheims jedesmal zu heulen anfängt? Ich meine, bei den SÖHNEN?! Wo ist mein Geschmack geblieben? Irgendwo in ner Sommerregenpfütze ersoffen??" Die Haupstadtkatze fand es in gewissen Momenten sehr, sehr schade, daß Katzen nicht schadenfroh grinsen konnten.

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fortune gets a cookie
"Das isjamal komisch, Hauptstadtkatze", sagte Glückskeks. "Heimservice bestellen, und dann einen Glückskeks geschenkt bekommen. Ist das nicht komisch? Das ist vor allem komisch, weil ich gar nix chinesisches bestellt habe, sondern Pizza. Was will das Schicksal mir denn nu damit wieder sagen?" Glückskeks guckte weiter verblüfft auf den Keks, und die Hauptstadtkatze fraß weiter die Pizzakrümel.

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Samstag, 20. August 2005
fortune - relatively timeless
"Zeit ist ja sowas von dehnbar, Hauptstadtkatze", sagte Glückskeks nachdenklich. "Heute ist sie zum Beispiel super schnell vergangen, obwohl eigentlich gar nix besonderes los war. Aber manchmal, besonders an Sonntagnachmittagen, da ist Kaugummi gar kein adäquater Vergleichsbegriff. Ich glaube, die Zeit mag Sonntagnachmittage nicht so besonders. Ob Einstein die gemocht hat? Ich kann ihn mir eigentlich ziemlich gut vorstellen, da so in Princeton am Kaffeetisch an einem warmen, herbstlichen Sonntagnachmittag....." Glückskeks schaute in die Ferne und fing ein paar Sonnenstrahlen eines Princetoner längst vergangenen Tages ein. "Ach ja, und weißt du was, neulich war ich dort, wo er mir an einem tiefverschneiten Winterabend prinzipiell einen Korb gegeben hat, vor der Hauptstadtzeit, vor zwei Tagen später, als er mich gefragt hat, ob es denn auch ja sicher sei, daß ich wiederkomme, also dort war ich und habe einen Regenbogen gesehen, so einen kompletten, den ganzen Halbkreis. Und dann bin ich wieder in meinen Laden gefahren und bin immer am Regenbogen langgefahren und habe mich gefragt, wo er denn aufhört, und dann, als ich grade in die Stadt hineingefahren bin, habe ich gesehen, daß er genau auf einem Zirkuszelt aufhört, ganz genau auf der Spitze des Zirkuszeltes. Ob der Topf voll Gold unter der Manege vergraben ist?" Glückskeks kicherte bei dem Gedanken, einen Leprechaun zu sehen, der im Manegensand herumwühlt und sich sehr beeilt, den Topf voll Gold auszugraben, bevor die Vorstellung mit den Pferden oder - ach herrje - mit den Elefanten beginnt... "Kann es eventuell möglich sein", dachte sich die Hauptstadtkatze leicht irritiert, "daß all die Reisen nach Princeton und Irland nur von einem bestimmten, früher schönen, Mann zusammenhängen und nur dazu gedacht sind, davon abzulenken, an ihn zu denken und an den Montblanc und all die Berge, die zwischen ihm und dir liegen?" Glückskeks nahm noch einen Schluck Sangria und sagte "Und weißt du übrigens, Hauptstadtkatze, daß der Montblanc genau 4792m hoch ist? Ist mir nur grade so eingefallen..." Mit einem noch etwas irritierteren Schwanzschlagen verschwand die Hauptstadtkatze Richtung Küche. "Un-Be-LEHR-Bar", dachte sie und beschloß, die neue tropische Pflanze zu kosten, die noch so völlig unzerkaut auf dem Fensterbrett prangte. "Und weißt du übrigens, Hauptstadtkatze, daß Plumeria giftig sind?" rief Glückskeks dem grade um die Ecke biegenden Katzenschwanz nach. Die Hauptstadtkatze beschloß, recht flexibel ihre Pläne zu ändern. Man sollte sich ja nie zu sehr an etwas festbeißen. Einsteinsche Weisheit.

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Dienstag, 16. August 2005
PS, says fortune
"Und dann hatte er mir noch erzählt, Hauptstadtkatze", sagte Glückskeks, "so gestern mittendrin, als wir uns nochmal gesehen haben und irgendjemand irgendwas gesagt hat über schneid doch mal den Kuchen an, du hast das doch gelernt, da erzählt er mir doch glatt, daß er ja immer gern mal mit einer Professionellen hätte wollen, weil dann hätt er ja sagen können, ja ich leg mich dann mal hin, mach mal, du hast das doch gelernt, und ich hab nur gedacht, jaisklar, du unglaublich obermachomäßig labernder Tiefimherzenbutterweicher, also jetzt übrigens, nur für den Fall, daß du mal eine brauchst, die dich genauso liebt wie du bist, du Irrer, die keine deiner Bemerkungen blöde hinterfragt, weil sie schon weiß, wieumgotteswillen du das nun wieder gemeint hast, die keine deiner Launen nicht versteht, sondern dich einfach nur mal kurz gerne gegen die Wand klatschen würde, aber dann wieder alles vergessen hat, die alle deine neu auf der Bildfläche erscheinenden Macken nein, noch nicht kennt, aber schon im voraus weiß, daß sie auch die nächste noch aushält und irgendwo in ihrem kranken Kopf noch faszinierend findet, die sich verliert in einem deiner Worte und Blicke, weil da manchmal eine ganze weite Welt drinsteckt und sie immer wieder gerne wie Kolumbus sein möchte, also nur für den Fall, ja, dann sach einfach Bescheid, weil da bin ich eine Professionelle, irgendwo irgendwann irgendwie dazwischen hab ich das anscheinend gelernt."

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fortune says "yesssssssssssssssssssssssss"
"Jaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa", schrie Glückskeks. Die Hauptstadtkatze verdammte die Kombination der Fakten, daß das Gehör von Katzen ungleich empfindlicher als das des Menschen, die Fähigkeit, sich die Ohren mit Pfoten statt Handflächen zuzuhalten, jedoch ungleich unentwickelter war. "Der erste! Gratulant! War! Er! Na gut, vergessen wir mal die Tatsache, daß es nachts um zwei war und normale Menschen dann eigentlich eher seltener auf den Gedanken kommen, anzurufen, um fröhlich zum Geburtstag zu gratulieren. Was will ichnschon mit nem normalen Menschen. Aber er hat an mich gedacht, nachts um zwei, diesseits der Alpen, und ich will meine Mailbox jetzt bitte nienienie mehr löschen, geht das wohl, das muß mein Handyprovider doch wohl einsehen, das ist doch essentiell. Soooo ein schöner Spruch, der da jetzt drauf ist, und der nutzt sich gar nicht ab, wenn man ihn ganz oft anhört. Und dann hat er nochmal angerufen, als ich dann wieder wach war und er die Alpen überquert hatte. Wenn jemand diesseits und jenseits der Alpen an mich denkt, das kann doch nur ein gutes Zeichen sein. Oder? Oder? Oder?" Glückskeks trollte sich in die Küche, um nochmal schnell die Mailbox anzurufen, und die Hauptstadtkatze rechnete nochmal schnell nach, wie alt sie war, da nach dem 5. Lebensjahr läßt das Gehör von Katzen allmählich nachläßt. "Beim nächsten oder übernächsten Geburtstag sollte es schon nicht mehr so schlimm sein", dachte sie, und dieser Gedanke war mindestens so tröstlich wie Gedanken an Alpenüberquerungen mit Telefonaten.

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