Dienstag, 28. März 2006
all stressed out and no place to go...
"Hmpf", sagte Glückskeks. Die Hauptstadtkatze schaute nur kurz auf. "Soooo hatte ich mir das ja nicht so ganz vorgestellt. Hmpf. Das ist eindeutig zu viel Stress, für den besten von allen und für mich. Gemeinsames Arbeiten my ass... wenn wir so viel arbeiten müssen, daß keiner mehr Zeit hat, ist das ja wohl auch doof!!" Aber warst du nicht erst letztens bei ihm auf der Arbeit zu Besuch und hast gemütlich gefrühstückt, dachte die Hauptstadtkatze. "So ein nettes kleines Frühstück zwischen all dem Chaos ist ja schön, aber gefühlt ist das ein Augenblick im Jahr. Ach, hoffentlich wird das mal besser..." Glückskeks setzte sich auf den Balkon in die laue Frühlingsnacht und nahm ein großes Blatt Papier mit, auf dem sie ihre noch zu erledigenden Aufgaben aufnotieren wollte. Na geht doch, dachte die Hauptstadtkatze, fang erstmal bei dir selber an, Sachen zu erledigen und aus dem Weg zu schaffen, dann gibts vielleicht auch bald mal ein Wiedersehen und nicht nur Telefonate, bei denen du so rumschreist, weil er von dem verflixten Auto aus anruft.. und nicht dauernd in den Himmel und auf die Sterne sehen, tu was!

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Freitag, 24. März 2006
something old, new, borrowed, fortune's blue...
Glückskeks seufzte, und nicht nur wegen des nicht enden wollenden Chaos in ihrer Wohnung. "Na wenigstens haben wir mal angefangen, Hauptstadtkatze", sagte sie. "Und irgendwann, irgendwann... siehts hier mal manierlich aus. Wahrscheinlich genau zwei Wochen, bevor ich dann doch ne neue Wohnung gefunden haben." Die Hauptstadtkatze dachte sich das auch, und versuchte so wenig wie möglich im Weg zu sein, was aber schier unmöglich war. "Und das dunkelgraue Wölkchen, das ich da überm Kopf trage, das putz ich auch noch weg, ganz bestimmt". Das bezweifelte die Hauptstadtkatze nun. Dazu war die Wolke nun schon zu oft dagewesen in dieser Woche. "Und es wird Frühling und alles wird grün und blüht und riecht langsam, ganz langsam, aber sicher nach Erde, und ich werde Blumen kaufen für den Balkon. Wenn du die frißt, bist du tot." Auch das bezweifelte die Hauptstadtkatze. Sie war nun mal die beste Katze von allen für Glückskeks, und nicht nur Glückskeks wußte das, auch der Hauptstadtkatze war das bewußt. Das unterscheidet uns nun, dachte sie, das unterscheidet uns.

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Sonntag, 19. März 2006
acrylic glaze on cats
Glückskeks saß vor ihren neuen Acrylfarben und der neuen Leinwand und den neuen Pinseln und sah etwas ratlos aus. "Geh mir besser weiträumig ausm Weg hier, Hauptstadtkatze", sagte sie. "Meine Kreativität laß ich so selten raus auf die Straße zum Spielen, ich weiß nich wirklich wie weit die noch reicht, aber wenn du sie ins Fell kriegst, ist sie sicher recht schwer auszuwaschen". Die Hauptstadtkatze schwankte zwischen Neugier und Horror in Erinnerung an die letzte Wäsche und sah eigentlich, wenn man so darüber nachdachte, immer noch nicht ein, warum man nicht einfach mit Flöhen leben konnte. "Aber es muß sein, Hauptstadtkatze, ich weiß nicht was es ist, aber ich hab das Gefühl, ich platze gleich, wenn ich nicht was rauslasse. Es ist einfach zuviel los in den letzten Wochen, zuviel. Und außerdem hab ich grad nen Glückskeks gegessen, und da drin stand, ich werd ein strahlender Mittelpunkt. Ich werd sicher berühmt mit meinen Bildern, ganz berühmt." Glückskeks packte die Pinsel aus und machte sich ans völlig unbekannte Werk. Einen Glückskeks gegessen?? dachte die Hauptstadtkatze. Kannibalismus ist so gemein. Ich eß ja schließlich auch nie Katzenzungen.

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