Montag, 3. September 2012
dream visits, reality check
"He visited me in my dreams again...." dachte Glückskeks und schaute noch sehr verträumt und verwirrt aus. Die Hauptstadtkatze schaute aus wie immer. "Es ist so seltsam, daß das immer eine komplette Storyline ist, die ich da träume, wenn er mich im Traum besucht. Er hatte Geburtstag, und ich war sehr sehr früh morgens dort, im Haus seiner Familie irgendwie, und er war noch gar nicht da. Und ich dachte, wie doof, jetzt sitze ich hier wie die Spinne im Netz und warte bis er kommt. Also ging ich stattdessen lieber spazieren, und begegnete ihm, aber er bemerkte mich gar nicht und lief ganz in Gedanken an mir vorbei. Cut. Dann traf ich ihn im Haus, und es war wie in einer archaischen Gesellschaft, wo Frauen nix zu sagen haben, also tat ich es auch nicht und beobachtete ihn nur und wartete, bis es eine Gelegenheit gab, ihn zu sprechen. Cut. Die gab es dann, wir standen in einem langen Gang mit Fenstern, wie ein Kreuzgang, und sprachen miteinander, und lernten uns kennen, obwohl ich das Gefühl hatte, ich kenne ihn schon, und warten mußte, bis er sich erinnert an mich. Cut. Ich sehe sein Gepäck, das gepackt ist für seine Abreise, Unmengen von Gepäck, und denke, das paßt gar nicht zu ihm, he is one of those who travel light, isn't he. Und er erklärt mir, daß er das eben braucht für seinen Job, daß er Klamotten braucht für jeden Anlaß, daß die meisten aber gar nicht so wichtig wären. Nur ein Koffer wäre halt ganz wichtig, und er zeigt mir einen Riesen-Riesen-Koffer, fast so groß wie ich selber, da wären seine repräsentativen Anzüge drin. Aber der Koffer ist leer, und wir schauen uns an plötzlich, und ohne ein Wort von einem von uns ist es klar, ich steige in den Koffer, damit er mich mitnehmen kann auf seine Reise. Cut. Und dann treffen wir uns wieder und ich fahre im Auto mit zu seinem Haus nach seiner Geburtstagsfeier, und wir überlegen, wie er mich da reinschmuggeln kann, ohne daß die Presse es sieht, und er packt mich im Auto ein wie ein Geschenk, wie eine Teppichrolle, mit knallbuntem Papier und Schleife drum. Eine Bekannte von ihm kommt ans Auto, bevor er ganz fertig ist, und bemerkt uns, und wir sind beide slightly annoyed, daß sie jetzt auftaucht, aber er packt mich einfach weiter ein, determined to take me with him. Cut. Was für Träume sind DAS denn, Hauptstadtkatze??" Glückskeks schaute jetzt noch verwirrter drein. "Und wo sind diese verdammten Psychoanalytiker immer, wenn man sie braucht??" Die Hauptstadtkatze, die alle Träume und alle ihre Analysen verstand ohne fremde Hilfe, grinste ein kleines Katzengrinsen in sich hinein und verschwand in die Küche, um noch ein Frühstückshäppchen Katzenfutter zu nehmen.

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