Freitag, 25. November 2005
other ways of communication
"Der ist der gemeinste Mensch der Welt, Hauptstadtkatze", sagte Glückskeks im Brustton der Überzeugung. Die Hauptstadtkatze wußte, daß diese Überzeugung sicher nicht lange halten würde. "Doch doch, nun guck nicht so, der ist wirklich entsetzlich gemein. Aber sowas von. Und überhaupt. Mir erst an dem einen Tag für einen Gefallen auf der Arbeit zu danken, mit einem Händedruck, einem langen, und einem Blick, einem noch längeren. Es ist wirklich unfaßbar, daß der gar nicht merkt, wie wuschig mich das macht. Dann - so als kleine Steigerung - anrufen, wenn ich grade im Auto unterwegs bin und zuuuuufällig in der Nähe seines Hauses rumfahre, mich unter fadenscheinigen Ausreden in ein Gespräch zu verwickeln, was mich auch schon wieder wuschig macht, weil ich mir so ertappt vorkomme, daß ich ganz schnell einen U-Turn mache und dann in die gaaaaanz andere Richtung fahre. Und heute nun - wo er doch genau weiß, daß ich mindestens genauso wie er darauf warte und hoffe, daß sich seine und damit unser beider berufliche Situation wieder bessert und die Zeit der Intrigen, des Belohnens von An-Stühlen-Sägen, der regierenden Inkompetenz sich dem Ende zuneigt, heute nun mir eine SMS zu schicken, in der nur steht 'Alles wird gut!' , und mich dann weiter uninformiert schmoren zu lassen...." Glückskeks schnappte nach Luft vor Gemeinheit, und die Hauptstadtkatze kicherte ihr geheimes, unmerkliches Hauptstadtkatzenkichern und schaute Glückskeks unverwandt an. "Aber ok, ich muß zugeben... " sagte Glückskeks endlich, "witzig ist das nun schon. Natürlich nur für Außenstehende, die nicht wuschig werden vor Neugierde. Nur für die. Und eine schöne SMS ist das auf jeden Fall. Ist das nicht tröstlich und sehr sehr sehr beruhigend? Alles wird gut...." Und damit zog Glückskeks sich auf die Couch zurück, und die Hauptstadtkatze schnurrte ein bißchen vor Beruhigtheit.

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Das macht mich doch gleich mit wuschig ;o)

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