Donnerstag, 11. Mai 2006
1000 things make fortune think
"Liebe Hauptstadtkatze", dachte Glückskeks, denn die Hauptstadtkatze war schon woanders untergebracht, "liebe Hauptstadtkatze, wenn du jetzt hier wärst, würden wir uns eines der letzten male auf den Balkon setzen, und ich würde dir berichten. Du würdest schnurren, und wahrscheinlich eines dieser seltsamen Hauptstadtkatzengesichter machen, bei denen ich immer glaube, du denkst dir doch was bei dem was ich so sage. Ich könnte dir erzählen davon, daß der beste von allen zurück ist, und daß er morgens gelandet ist und mich noch morgens angerufen hat und wir uns gleich nachmittags gesehen haben. Ich könnte dir erzählen, daß er mir sooo viele Sachen mitgebracht hat, lauter Kleinigkeiten, und ich gar nicht wußte was ich sagen sollte und worüber ich mich am meisten freuen sollte. Aber am meisten hab ich mich glaub ich gefreut ihn wiederzusehen. Ich könnte dir von dem Video erzählen, daß mir jemand gegeben hat, von einer Arbeitsparty 1996, wo er drauf ist und so viele andere, die jetzt krank sind oder gar nicht mehr da, und wie unfaßbar seltsam es war, einen zehn Jahre jüngeren besten von allen zu beobachten an einem Abend, wo wir uns noch gar nicht kannten. Ich könnte dir erzählen, daß wir morgen für ein paar Tage wegfahren, der beste von allen und ich, aber leider nicht privat und nicht alleine, also nicht ganz so paradiesisch wie sich das anhört, aber doch schön. Ich könnte dir davon erzählen, daß ich doch ein komisches Gefühl dabei habe und Angst, daß ich ihn teilen muß, irgendwie, irgendwie halt. Und ich könnte dir noch so viel mehr erzählen, aber du bist ja schon weg, aber wenn du zurückkommst und ich auch, dann erzähl ich dir davon und davon, wie es weiterging. Und wir packen noch mehr Kartons." Glückskeks seufzte ein bißchen und schaute sich in der noch kaum vorbereiteten Wohnung um, und trollte sich auf den Balkon, um wenigstens alleine ein bißchen dort in der Abendluft zu sitzen.

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