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Samstag, 22. Oktober 2005
grey days - unfortunate and wet
glueckskeks, 16:52h
"Natürlich ist es so, Hauptstadtkatze", sagte Glückskeks, "daß nach einem Hoch erfahrungsgemäß und aller Logik gerecht ein Tief kommen muß, und ich bin ja auch froh daß das Tief lange nicht so tief ist wie das Hoch hoch war, aber trotzdem stinkt das Leben manchmal." Die Hauptstadtkatze hob kurz den Kopf und ließ ihn dann wieder auf die Pfoten fallen, was nachmittags ja wohl schon genug Aufhebens und Aufmerksamkeit für einen Glückskeksmonolog war. "Er hat Urlaub und meldet sich nicht und ich seh ihn nicht und es regnet draußen und das Laub ist ekelhaft naß und ich muß noch arbeiten gehen. Und ich vermisse ihn. Und meine Wäsche ist immer noch ungebügelt und die Spritpreise sind so hoch und ich hab schlecht geschlafen. Und ich vermisse ihn." Glückskeks sah die Hauptstadtkatze an. Die Hauptstadtkatze hob die drei Tasthaare über ihren Augen, die die linke Augenbraue bildeten, und sah Glückskeks an. "Jaaaaa, isjaschongut", brummelte Glückskeks. "Laßmichdoch!! Ich weiß ja, Herbst muß numal sein. Das Bügeln werd ich schon noch hinkriegen, und der Tank ist ja noch fast voll. Und am Dienstag spätestens seh ich ihn wieder. Der Regen kann auch ganz gemütlich sein und das Laub ist unglaublich bunt. Und ich weiß, ihm hat es beim Konzert auch gefallen. Eigentlich macht mir die Arbeit ja Spaß.... und ich schwör, ich werd versuchen, mich nicht gleich wieder so blöd dranzustellen, wenn er gleich vom nächsten Konzert erzählt, zu dem er gern gehen würde. 'Ach echt', werde ich sagen, 'na da würd ich doch auch gern hin. Sollen wir einfach hinfahren am Sonntag? Ich würd mich freuen. Ich mag es, wenn wir Zeit miteinander verbringen', werde ich sagen. Statt 'Ach echt'. Ich bin so doof." Die Hauptstadtkatze nickte ganz unmerklich.
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