Mittwoch, 6. August 2014
when fortune was still young...
"Früher, als ich klein war, Haupstadtkatze", sagte Glückskeks und schaute sich den Stapel an. Die Hauptstadtkatze saß neben dem Stapel und überlegte sich sehr genau, ob sie ihn durch lässiges Aufspringen umkippen sollte, oder ob er noch wachsen würde und sich dann als Ausguck in Richtung Sofa eignen könnte. "Früher, als ich klein war und wir in die nächste, langweilige kleine Kreisstadt gefahren sind am Nachmittag, da habe ich oft ein Buch gekriegt. Und gleich auf der Heimfahrt im Auto zu lesen angefangen. Und dann abends nochmal nach dem Essen. Und am nächsten Nachmittag nach der Schule, und dann war's fertig. Ich hätte mir nie nie nie vorstellen können, ein Buch zuhause zu haben und es NOCH NICHT GELESEN zu haben!! Wie sollte DAS denn gehen?!" Glückskeks seufzte leise und ein kleines bißchen wehmütig und stapelte dann weiter den Stapel ungelesener Bücher höher und höher. Erwachsen sein hatte wirklich manchmal überraschende Nachteile. Die Hauptstadtkatze, die den Inhalt aller Bücher dieser Welt schon kannte, geschriebene und noch ungeschriebene, lächelte ein kleines innerliches Katzenlachen und dachte an die manchmal überraschenden Vorteile des menschlichen Erwachsenseins, an die sich Glückskeks sicher bald wieder... ah ja, da ging sie ja schon in die Küche und machte sich einen Gin Tonic. Erinnerung anscheinend wieder da. Die Hauptstadtkatze sprang elegant den Stapel kaputt und verschwand mit einem letzten graziösen Schwanzwischer in Richtung unbekannter Wohnungsschlupfwinkel.

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Es ist einfach immer wieder so schön dich zu lesen, ich liebe deine Art zu schreiben.

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Huhu, Glückskeks! Gibt es Sie noch?

arboretum legt ein Strauß Baldrian vor die Tür.

Mal sehen, ob wenigstens die Hauptstadtkatze ein Lebenszeichen von sich gibt.

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